Die Berge des Himalaya
(The mountains of Himalaya)
Mount Everest,
K2, Kanchenjunga, Lhotse, Makalu, Cho Oyu, Dhaulagiri I, Manaslu, Nanga
Parbat, Broad Peak, Annapurna I, Gasherbrum, Shisha Pangma und viele andere

Gipfelpanorama vom
Makalu, 8485 m
Florian
Hübschenberger war auf seiner zweiten Himalaya-Expedition unterwegs,
als er am 17. Mai 2014 den
Gipfel des fünfthöchsten Berges der Erde, des Makalu erreichte.
Auch seine erste Himalaya-Expedition war erfolgreich gewesen - im Jahr
2008 am Nanga Parbat. In einem starken Team konnten damals alle
verbliebenen Expeditions-teilnehmer den Gipfel trotz schwieriger
Verhältnisse erreichen. Freimütig räumt er aber ein, dass er am
Nanga Parbat als Novize im Höhen-bergsteigen angetreten war und
nicht wirklich an
einen Gipfelerfolg gedacht hatte.
Am Makalu bildeten er und das
Bergsteiger-Ehepaar
Alix von Melle
und Luis
Stitzinger eine Kleinexpedition. Die drei Bergsteiger hatten sich
vorgenommen, den Gipfel des Makalu ohne Zuhilfenahme von künstlichem
Sauerstoff zu erreichen - kein leichtes Unterfangen! Oberhalb des Makalu
La (7410 m) verläuft die Route durch die Nordwestflanke des Berges, die
häufig sehr starken Winden ausgesetzt ist. Dadurch kühlt der Körper
stark aus und verliert an Leistungsfähigkeit, die ohnehin bereits durch
den Sauerstoffmangel stark beeinträchtigt ist. Künstlicher Sauerstoff
unterstützt den Wärmehaushalt des Körpers und erhöht die
Leistungsfähigkeit. Eine Besteigung ohne Verwendung dieses Hilfsmittels
ist also wesentlich höher einzuschätzen.
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Im Basislager vor dem
Chago-Gletscher in 5680 m Höhe trafen sie auf eine Reihe anderer
Expeditionen. Die meisten dieser Gruppen arbeiteten mit Hochträgern und
verwendeten Flaschensauerstoff in größeren Höhen. Die Sherpas leisten
dabei eine enorme Arbeit. Neben den Sauerstoffflaschen transportieren
sie sämtliches Material nach oben, errichten die Hochlager, richten sie
für die Bergsteiger ein und bringen Fixseile entlang der Route an. Nur
wenige versuchten sich in diesem Jahr am "Schwarzen Berg" ohne diese
Hilfen. Es war sozusagen ein Hauch dessen zu spüren, was am Mount
Everest in viel größerem Umfang Jahr für Jahr zu erleben ist. Für
Florian Hübschenberger war es eine neue Erfahrung, waren doch am Nanga
Parbat kleine Bergsteigergruppen ganz unter sich gewesen. Dennoch, so
resümiert er, verlief das Neben- und Miteinander am Makalu absolut
reibungslos.
Vier Höhenlager wurden auf der Route der
Erstbesteiger an der West- und Nordwestflanke des Berges errichtet: in
6300, 6600, 7430 und 7600 m Höhe, wobei das Lager 1 in 6300 m Höhe
später aufgelöst wurde. Um 5 Uhr des 17.5.2014 brechen die drei
Deutschen von Lager 4 zum Gipfel auf. Vor ihnen waren bereits seit der
frühen Nacht die Schweizer Mike Horn und Frederic Roux sowie eine
indische Expedition mit einigen Sherpas unterwegs. Luis
Stitzinger & Alix von Melle bleiben allmählich zurück und kehren in 8250
m Höhe schließlich um, weil sie gemerkt haben, dass sie zu langsam sind,
um noch sicher vom Gipfel zurückzukehren. Am Fuß der Felsen des
Nordostgrates begegnet Hübschenberger dem absteigenden Frederic Roux, der in dieser Saison als erster den Gipfel erreicht hatte. 50
m weiter oben überholt der Deutsche den noch aufsteigenden Mike Horn.
Alle anderen Bergsteiger kehren um, da keine Fixseile angebracht
sind. Gegen 16 Uhr steht Hübschenberger auf dem Gipfel, Horn 30 Minuten
später. Gegen 22 Uhr erreichen beide Bergsteiger wieder ihre Zelte in 7600
m Höhe.
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Nach einem zweiten Versuch
von Stitzinger und von Melle am 25.05., den sie schon knapp oberhalb von Lager 4 wegen
besorgniserregender Atemnot bei Alix von Melle abbrechen mussten,
stellte sich heraus, dass die Bergsteigerin an einer Lungenentzündung
litt.
Der Anmarsch zum Basislager am
Chago-Gletscher erfolgt in der Regel von Tumlingtar im Süden über den
Shipton Col und das Barun-Tal - sofern nicht der Hubschrauber benutzt
wird.
Die kleine Expedition mit Florian Hübschenberger wählte das Ice-Col-Trekking von
Namche Bazar ins Imja-Tal und von dort über die hohen Pässe
Amphu Labtsa,
West Col und East Col
zum Barun-Gletscher. Dieser lange Anmarsch ermöglicht
eine ideale Akklimatisation. Teilnehmer, die sich mit dem
Hubschrauber im Basislager absetzen lassen, haben zunächst erhebliche
Probleme mit der Höhe und sind insgesamt auch nicht schneller.
Florian
Hübschenberger aus Freilassing im Berchtesgadener Land gelangen
über die Jahre viele schwierige und schwierigste Bergfahrten in Fels und
Eis in den Alpen, darunter die Durchsteigung der berühmt-berüchtigten
Nordwände von Eiger, Grandes Jorasses und Matterhorn. Beachtung fanden
und finden auch seine oft wilden Erstbegehungen, die ihn auch schon
durch die Nordwand des Großglockner geführt haben. Daneben gelangen ihm
Besteigungen anspruchsvoller Gipfel in den peruanischen Cordilleren.
Mit der Expedition zum
Makalu hatte Florian Hübschenberger erstmals Nepal
kennengelernt. Er war tief beeindruckt von dem Land und seinen Menschen
und kehrte mit der Gewissheit nach Hause zurück, dass weitere Besuche
und Touren zu den herrlichen Bergen dieses Landes folgen werden.
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©
Die Rechte an den Fotos liegen ausschließlich bei den im Bild genannten
Autoren. Eine
Verwendung der Bilder mit Eintragungen ist nur mit schriftlicher Zustimmung
der Bildautoren und von Günter Seyfferth erlaubt.
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(1) Blick vom Basislager am Chago-Gletscher in 5690 m Höhe nach Süden
(Bitte öffnen Sie das Foto in doppelter Größe; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Im Tal im
Mittelgrund des Bildes verläuft der Barun-Gletscher von rechts nach links.
Weiter talabwärts liegt der Ort des früheren Basislagers in 4850 m
Höhe unter der
Südwand des Makalu. An diesem Ort unter der Südwand treffen die Bergsteiger ein,
welche sich per Trekking vom Süden nähern. Dort befand sich auch
das Basislager der
Erstbesteiger aus dem Jahr 1955. "Unsere" Kleinexpedition ist von
Westen gekommen; der Pfeil "zum East Col" markiert das steile Seitental, das
vom East Col (6180 m) zum
Barun-Gletscher hinabführt.
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Die detaillierte Landkarte
der Region zur Erläuterung der Sicht auf die nähere Umgebung finden Sie
hier.
Entfernungen
zu den Gipfeln:
Makalu-Westgrat P 6180 |
2,0 km |
Peak 4 |
7,2 km |
P 6550 |
6,0 km |
Chamlang P 7290 |
11,8 km |
P 6510 |
6,0 km |
Chonko Chuli |
9,1 km |
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(2)
Blick aus ca. 6500 m Höhe nach Südwesten zum Chamlang (7321 m) und Baruntse
(7152 m)
(Bitte öffnen Sie das Foto in doppelter Größe; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Der Fotograf befindet sich auf dem
Weg zum Lager in 6650 m Höhe. Das Basislager (siehe Bild Nr. 1) ist hier
verborgen hinter dem Gletschereis im Vordergrund. Rechts der Bildmitte ist
jetzt der East Col zu erkennen. Allerdings sei hier angemerkt, dass die drei
Deutschen vom West Col kommend einen Pass zwischen East Col und Sherpani
Col "erwischten", wo anscheinend Neuland betreten wurde. Es ist der Sattel
zwischen den Gipfeln mit den Höhen 6300 m und 6260 m. Aber nach 4-maligem
Abseilen gelangte man auch von dort in das von East-Col herabziehende
Seitental.
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Die detaillierte Landkarte
der Region zur Erläuterung der Sicht auf die nähere Umgebung finden Sie
hier.
Entfernungen
zu den Gipfeln:
Peak 4 |
9,8 km |
Chonko Chuli |
11,8 km |
Chamlang |
17,7 km |
P 6770 |
12,9 km |
Peak 41 |
18,4 km |
Baruntse |
9,6 km |
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(3)
Blick vom Makalu La (7410 m) nach West-Südwest mit dem Baruntse (7152 m) in
Bildmitte
(Bitte öffnen Sie das Foto in doppelter Größe; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Am Makalu La ist bereits eine Höhe
erreicht, von der der Blick nach Westen über die Khumbu-Region hinweg bis
zu den Bergen des Shorong Himal und des Rolwaling Himal reicht. Links des
Baruntse ist nun auch der West Col zu sehen, über den die Trekking-Route von
Westen zum Makalu geführt hat. Rechts unten ist jetzt auch der Teil der
Route zu erkennen, der vom Basislager zwischen dem Eis des Gletschers hindurch
nach rechts auf den oberen Bereich des Chago-Gletschers führt. Der Pfeil
markiert das Basislager.
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Die detaillierte Landkarte
der Region zur Erläuterung der Sicht auf die nähere Umgebung finden Sie
hier.
Die
detaillierte Landkarte der gesamten Region bis zum Rolwaling Himal finden Sie
hier.
Hinsichtlich
der Entfernungen sei auf die Sichten vom Gipfel verwiesen.
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(4)
Blick vom Makalu La (7410 m) zum
Lhotse (8516 m)
und Mount
Everest (8848 m)
(Bitte öffnen Sie das Foto in doppelter Größe; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Das Foto schließt rechts an Bild Nr.
3 an. Unten ist jetzt auch die Fortsetzung der Aufstiegsroute auf den
oberen Boden des Chago-Gletschers zu erkennen, wo das temporäre Lager 1 in
6300 m Höhe gestanden hatte. Nach den ersten Tagen der Vorbereitung wurde
direkt nach Lager 2 aufgestiegen, das unten im Bild markiert ist. Die Zelte
sind zu erkennen.
Dominierend ist jetzt natürlich der
Blick auf Lhotse und Mount Everest und deren eisgepanzerte Ostflanken.
Zwischen den beiden Gipfeln liegt der höchste Pass der Erde, der Südsattel in
7906 m Höhe. Vom Lager auf diesem Sattel brechen die Bergsteiger zur
Besteigung des höchsten Berges der Erde auf. Die Ostflanke des Mount Everest
wurde bisher je einmal auf zwei verschiedenen Routen durchstiegen. Näheres dazu
finden Sie hier.
Den entgegengesetzten Blick vom Gipfel des Mount Everest finden Sie
hier. Die Berge ganz
rechts sowie der Kangshung-Gletscher liegen bereits in Tibet.
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Die detaillierte Landkarte
der Region zur Erläuterung der Sicht auf die nähere Umgebung finden Sie
hier.
Hinsichtlich
der Entfernungen sei auf die Sichten vom Gipfel verwiesen.
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(5) Blick vom Lager am Makalu La (7410 m) nach Osten zum
Kangchenjunga
(8586 m)
(Bitte öffnen Sie das Foto in doppelter Größe; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Löst man sich von dem fesselnden
Blick auf Lhotse und Everest und dreht sich um, so sieht man den dritthöchsten
Berg der Erde, den Kangchenjunga. Dieser Berg ist wesentlich weiter
entfernt und enthüllt seine Details erst beim Blick durch Fernglas oder
Teleobjektiv. Das Bergmassiv stellt eine noch größere Masse dar als der
Mount Everest.
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Hinsichtlich
der Entfernungen sei auf die Sichten vom Gipfel verwiesen.
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(6) Blick aus ca. 7850 m Höhe zum
Lhotse (8516 m)
und Mount
Everest (8848 m) sowie auf Berge in Tibet
(Bitte öffnen Sie das Foto in doppelter Größe; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Ein gewaltiger Gletscher hängt in der
Nordwestflanke des Gipfelaufbaus des Makalu. Luis Stitzinger und Alix von
Melle queren gerade den Randbereich dieses Gletschers - noch westlich der
stark zerklüfteten Zone, die auf Bild Nr. 18 zu sehen ist und die im Jahr 2014
oberhalb umgangen wurde. Der Eisbruch wurde aber auch bereits im unteren
Bereich gequert. Was günstiger ist, richtet sich nach den wechselnden
Verhältnissen im Eis. Der Fotograf und das Bergsteiger-Ehepaar sind um 5 Uhr vom Lager 4
aufgebrochen, das rechts markiert ist. Am Vortag ist man vom Camp 3 am
Makalu La (in Bildmitte) heraufgestiegen.
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Die detaillierte Landkarte
der Region zur Erläuterung der Sicht auf die nähere Umgebung finden Sie
hier.
Hinsichtlich
der Entfernungen sei auf die Sichten vom Gipfel verwiesen.
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(7)
Blick aus ca. 8400 m Höhe am Nordostgrat nach Südosten
(Bitte öffnen Sie das Foto in doppelter Größe; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Ein Wolkenmeer verbirgt die niedrigen
Vorberge des Himalaya, und auch nur die Spitzen der Sechstausender am
Barun-Tal ragen darüber hinaus. Links türmt sich eine Gewitterwolke auf.
Diese Foto wurde vom selben Standort aus aufgenommen wie Bild Nr. 23
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Die detaillierte Landkarte
der Region zur Erläuterung der Sicht auf die nähere Umgebung finden Sie
hier.
Hinsichtlich
der Entfernungen sei auf die Sichten vom Gipfel verwiesen.
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(8) Blick vom Gipfel zurück zum Nordostgrat sowie zum
Kangchenjunga
(8586 m)
(Bitte öffnen Sie das Foto in doppelter Größe; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Am Vorgipfel (Bild Nr. 23 zeigt
den Vorgipfel
von der anderen Seite) erscheint gerade der Schweizer Mike Horn. Beim
Aufstieg ohne Verwendung künstlichen Sauerstoffs fühlt sich der Bergsteiger
wie eine Schnecke: nur mehr 60 bis 80 Höhenmeter pro Stunde, obwohl man
alles aus sich herausholt, was der Körper noch zu leisten vermag. Das
letzte Lager in 7600 m Höhe liegt links unten weit außerhalb des Bildes (siehe
Bild Nr. 24).
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Entfernungen
zu den Gipfeln:
Nyönno Ri |
61,8 km |
Ama Drime |
55,1 km |
Jongsang Peak |
102,7 km |
Tent Peak |
109,3 km |
Kangchenjunga |
106,0 km |
Jannu |
96,7 km |
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(9) Blick vom Gipfel nach Westen
(Bitte öffnen Sie das Foto im Großformat; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Es ist nicht ratsam, die Spitze der
Schneepyramide des Makalu ohne Seilsicherung durch einen Kameraden zu
betreten. Der Kegel könnte Teil einer fragilen Schneewechte sein. Es ist später
Nachmittag. Wie oft zu dieser Tageszeit im Monat Mai steigen aus den Tälern
Quellwolken auf und behindern die Sicht. Der nahe gelegene Baruntse (7152
m), den man sich in Bildmitte vorstellen muss, ist bereits unter Wolken
verschwunden. Am Horizont sind noch die Spitzen der Berge des Shorong Himal
und des Rolwaling Himal zu sehen, Den Shisha Pangma kann man gerade noch
erahnen. Alle Gipfel liegen im Gegenlicht der Nachmittagssonne. Über dem
Südsattel ist jetzt der Ngozumpa Kang I (7916 m) aufgetaucht. Der Cho Oyu ist
durch den Lhotse verdeckt.
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Die
detaillierte Landkarte der gesamten Region bis zum Rolwaling Himal finden Sie
hier.
Entfernungen
zu den Gipfeln:
Numbur |
52,9 km |
Ama Dablam |
22,6 km |
Tsoboje |
59,0 km |
Kang Nachugo |
63,6 km |
Menlungtse |
49,2 km |
Lhotse |
17,3 km |
Panayo Tippa |
52,2 km |
Tengi Ragi Tau |
52,7 km |
Taboche |
30,5 km |
Cholatse |
32,0 km |
Shisha Pangma |
138,2 km |
Ngozumpa Kang I |
46,4 km |
Bigphera-Go |
54,7 km |
Dragkar-Go |
57,0 km |
|
|
Gaurisankar |
74,5 km |
Nuptse |
21,7 km |
Mount Everest |
19,5 km |
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(10)
Blick vom Gipfel nach West-Südwest zu den Bergen des Shorong Himal und Rolwaling
Himal
(Bitte öffnen Sie das Foto im Großformat; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Eine Wolkenlücke erlaubt den Blick
nach unten auf den Barun-Gletscher am Fuß der Westwand des Makalu. Im
Übrigen ragen auch hier nur die Spitzen der Berge über die Quellwolken hinaus.
Der Gipfel der Ama Dablam
im Zentrum der Khumbu-Region ist zu erahnen. Der auf derselben Linie liegende
Baruntse (7152 m) steckt in den Wolken. Den entgegengesetzten Blick vom
beliebten Trekking-Gipfel Mera Peak finden Sie
hier.
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Die
detaillierte Landkarte der gesamten Region bis zum Rolwaling Himal finden Sie
hier.
Entfernungen
zu den Gipfeln:
Chamlang |
16,7 km |
P 6510 |
8,3 km |
Kyashar |
30,2 km |
Numbur |
52,9 km |
Tengi Ragi Tau |
52,7 km |
Cholatse |
32,0 km |
Chonko Chuli |
11,3 km |
Peak 41 |
22,0 km |
Kangtega |
28,9 km |
Panayo Tippa |
52,2 km |
Dragkar-Go |
57,0 km |
Gaurisankar |
74,5 km |
Mera Peak |
29,6 km |
Kusum Kanguru |
34,4 km |
Karyolung |
50,2 |
Bigphera-Go |
54.7 km |
Taboche |
30,5 km |
Menlungtse |
65,1 km |
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(11) Blick vom Gipfel nach Nordwesten mit
Mount Everest
(8848 m) und
Chomolonzo (7804 m)
(Bitte öffnen Sie das Foto im Großformat; dort
ist die Beschriftung gut lesbar.)
Hier geht der Blick hinein nach
Tibet. Direkt hinter dem Kangchungtse und Chomolonzo liegt der
Kangshung-Gletscher; der von den Lawinen aus den Ostflanken von Lhotse und
Everest genährt wird. Die hier sichtbaren Sechs- und Siebentausender
nordöstlich des Everest wurden bereits in den 1920-er und 1930-er-Jahren von britischen Expeditionen erforscht und bestiegen. Das Hauptziel dieser
Expeditionen war allerdings der Mount Everest. Der Chomolonzo wurde erstmals
am 30.10.1954 von der französischen Erkundungsexpedition bestiegen, welche
die erfolgreiche
Makalu-Expedition von 1955 vorbereitet hatte.
Foto:
Florian Hübschenberger; Beschriftung: Günter Seyfferth
Die
detaillierte Landkarte der Region zur Erläuterung der Sicht finden Sie
hier.
Entfernungen
zu den Gipfeln:
Lhotse |
17,3 km |
Mount Everest |
19,5 km |
Khartaphu |
22,2 km |
Kangchungtse |
3,0 km |
P 6747 |
29,8 km |
Chomolonzo |
4,8 km |
Ngozumpa Kang I |
46,4 km |
Lixin |
29,8 km |
Khartachangri |
26,6 km |
P 6410 |
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Auf der
Route der Erstbesteiger (bitte
öffnen Sie die Bilder im Großformat.) Der
weit überwiegende Anteil der Besteigungen des Makalu erfolgt über die
Route der Erstbesteiger von 1955. Diese sog. Normalroute ist zwar die
technisch einfachste Route an diesem Berg, deshalb ist die Besteigung
des Makalu aber keineswegs ein einfaches Unterfangen.
Der Makalu zählt
zu den 5 hohen Achttausendern. Dies bedeutet, dass die Bergsteiger ein
letztes Höhenlager oberhalb von 7500 m benötigen, um am Gipfeltag nicht
mehr als die gerade noch bewältigbare Höhendifferenz von 800 bis 900 m
vor sich zu haben. Am Makalu versucht man, das oberste Lage auf 7600 bis
7800 m Höhe einzurichten. Bedingt durch die Topografie bedarf es dafür
eines vorletzten Höhenlagers am Makalu La (7430 m). Die Bergsteiger
halten sich also beim Gipfelangriff zwei oder drei Nächte in der sog.
Todeszone auf, in der sich der Körper überhaupt nicht mehr erholt, ja
sogar während des Ausruhens an Kräften verliert. In diesen
Höhenbereichen tritt sehr schnell der Zustand der physischen und
psychischen Erschöpfung ein. Auch die Gefahr, höhenkrank zu werden, ist
hier besonders groß.
Ein weitere Gefahrenquelle von besonderer
Bedeutung besteht darin, dass die Route ab dem Makalu La durch die
Nordwestflanke des Berges führt. Stärkerer Wind oder Sturm kommt
meistens aus nordwestlicher bis nördlicher Richtung und trifft
ungemindert auf diese Bergflanke. Das kann ein weiteres Vordringen
unmöglich machen bzw. einen Bergsteiger, der sich bereits im Bereich
dieser letzten 1000 Höhenmeter befindet, in Lebensgefahr bringen. Die
Gefahr von Erfrierungen und einem schnellen Kräfteabbau ist bei Sturm
besonders groß. Auch bekannte Bergsteiger zählen zu den Todesopfern auf
diesem Teil der "Normalroute".

(12) Basislager am
Chago-Gletscher in 5690 m Höhe mit Blick nach Norden Den
Blick in die entgegengesetzte Richtung zeigt Bild Nr. 1. Foto:
Florian Hübschenberger
Die Erstbesteiger hatten ihr
Basislager noch eine Tagesetappe weiter südlich unter der Südflanke des
Makalu in 4850 m Höhe eingerichtet. Entlang des Barun-Gletschers wurde
dann dieser Punkt am Fuß des Chago-Gletschers erreicht. Die weitere
Route führt zunächst über den Moränenstreifen zwischen den beiden
Eisströmen, bevor in ca. 6050 m Höhe das Eis des oberen Chago-Gletschers
betreten wird.

(13) Lager 2 in ca. 6650 m Höhe auf einer Terrasse des
oberen Chago-Gletschers mit Blick zum Makalu La (7410 m) Foto:
Florian Hübschenberger
Viele Expeditionen errichten
zunächst ein Lager 1 in ca. 6300 m Höhe, um in der wichtigen Phase der
Höhenakklimatisation zunächst keinen zu großen Höhenunterschied vom
Basislager aus bewältigen zu müssen. Das nächste Lager 2 steht dann
üblicherweise auf der Schneeterrasse unterhalb der Felsen des Makalu La
in etwa 6600 bis 6700 m Höhe. Nach erfolgreicher Akklimatisation steigt
man vom Basislager direkt zum Lager 2. Der Makalu La (7410 m) liegt am
oberen Ende des engen Schnee-Couloirs in Bildmitte. Aufgestiegen wird aber
nicht durch dieses Couloir, sondern durch die Felsen rechts davon
(siehe Bild Nr. 15).

(14) Blick vom Lager 2 (6650 m) nach Norden zum Pass
zwischen Chago (6860 m) und Kangchungtse (7640 m) Im Tal
hinter dem Pass, über den die tibetische Grenze verläuft, liegt tief
unten der Kangshung-Gletscher. Der Pass ist nicht geeingnet für einen
Übergang, da auf der Nordseite ein vergletscherter Hang steil ins
Tal abbricht Foto: Florian
Hübschenberger

(15) Blick vom Chago-Gletscher zum Makalu La (7410 m) Foto:
Florian Hübschenberger
Während die Route bis zum Lager 2
und darüber hinaus bis auf 7000 m Höhe durch Schnee und Eis des
Chago-Gletschers geführt hat, bestimmen auf den letzten 400 Höhenmeter
zum Makalu La steilerer Fels und dazwischen eingestreute Schneeflecken,
die auch vereist sein können, das Bild. Auf halber Höhe ist der Felshang
nochmals durch eine Eistrerrasse geteilt. Das Folgende Bild zeigt diese
Passage von oben.

(16) Tiefblick aus dem oberen Wandteil unterhalb des Makalu
La nach Lager 2 im Eisbruch des Chago-Gletschers Foto: Florian
Hübschenberger
Die steile Passage unterhalb des Makalu
La ist mit Fixseilen gesichert, die insbesondere den Abstieg deutlich
erleichtern. Bei schlechter Sicht sind die Fixseile der Leitfaden zurück
ins Leben.
Am
Makalu La betritt der Bergsteiger die Höhenwelt, die man allgemein als
Todeszone bezeichnet. Den herrlichen Fernblick vom Makalu La zeigen die Bilder
Nr. 3 bis 5.

(17) Blick von Lager 3 am Makalu
La in 7410 m Höhe zum Gipfel Das letzte Höhenlager wird
meist im Bereich der Felsen errichtet, die links der Bildmitte unterhalb
des dreiecksförmigen Schneefeldes am Nordostgrat zu sehen sind. Zwischen diesen Felsen
und dem Nordostgrat verläuft der untere Teil des Hängegletschers
(siehe Bild Nr. 18). Über
dem oberen Teil des Hängegletschers erkennt man in Bildmitte ein
spitz in die Felsen aufsteigendes Schneefeld (vergl. Bild Nr. 19). Dort setzt sich die Aufstiegsroute durch die Felsen des
Nordostgrates fort. Auf dem Kamm dieses Grates geht es dann nach rechts
zum Gipfel. Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle
Es gibt
in der Nordwestflanke einige Routenvarianten, die an anderen
Stellen in die Gipfelgrate münden. Auch der jeweilige Zustand des
Hängegletschers, der irgendwo zu queren ist, spielt bei der Routenwahl
eine Rolle. Der rechts sichtbare
Nordwestgrat wurde erstmals im Jahr 1981 von
Jerzy Kukuczka im Alleingang begangen.
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(18) Blick vom Lager 4 (7600 m) zum Hängegletscher und
Nordostgrat Auf diesem Bild ist gut zu erkennen, dass die
Routenwahl vom Zustand des zerklüfteten Hängegletschers abhängt. Er
kann am unteren Ende (links) gequert werden, aber auch im oberen
Bereich (wie im Jahr 2014), wo er sich nicht mehr in Form von Séracs
auftürmt. (siehe Bild Nr. 21). Der Blick von unten nach oben
vermittelt eine Perspektive, in der die Entfernungen immer stark
verkürzt wirken. Leicht links der Bildmitte sind Vor- und Hauptgipfel
des Makalu zu sehen. Foto: Florian Hübschenberger

(19) Blick aus dem oberen Bereich des Hängegletschers in
8200 m Höhe zum Aufstieg auf den Nordostgrat Foto: Florian
Hübschenberger

(20 In den Felsen des Nordostgrates Foto: Florian Hübschenberger
In den Felsen hängen Reste alter Fixseile. Die
meisten Expeditionen kommerzieller Art, also Expeditionen, welche die
Besteigung eines Gipfels zu einem Fixpreis anbieten, tendieren dazu,
nahezu alle etwas steileren Passagen mit Fixseilen zu sichern. Diese Arbeit
erledigen Sherpas, bevor nur irgendeiner der zahlenden Teilnehmer in
größere Höhen vorstößt. Sind keine Fixseile angebracht, dürfen die
Kunden nicht aufsteigen. Die Ausrüstung mit Fixseilen erhöht die
Sicherheit. Sie kostet
aber natürlich auch viel Zeit und macht die Expeditionen schwerfällig.
Oft werden Fixseile selbst dort angebracht, wo der professionelle
Bergsteiger gut auf sie verzichten könnte. Leider machen sich nur wenige
Expeditionen die Mühe, die Fixseile auch wieder zu entfernen. Nach
kurzer Zeit sind sie in der extremen Witterung verrottet und gaukeln
eine trügerische Sicherheit vor. Und sie verschandeln den Berg.

(21) Tiefblick aus den Felsen des
Nordostgrates mit den Lagern 4 und 3 (Pfeile) Der Lhotse
ist gut sichtbar, der Mount Everest ist fast ganz hinter Wolken
verborgen.
Foto: Florian Hübschenberger

(22) Blick aus den Felsen des Nordostgrates nach Nordosten
Foto: Florian Hübschenberger

(23) Der Vorgipfel des Makalu am Nordostgrat
Auf Bild Nr. 8 ist dieser Vorgipfel von der anderen Seite, also vom
Gipfel aus zu sehen. Links des Grates sieht man den östlichen Teil des Chamlang. Foto: Florian Hübschenberger

(24) Blick vom Gipfel zum
Kangchungtse (links) und
Chomolonzo (rechts) Unten sehen wir die gesamte
Aufstiegsroute vom Makalu La bis zu den Felsen des Nordostgrates mit
den beiden Lagern 3 und 4 (Pfeile). Foto: Florian Hübschenberger
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Copyright © Guenter Seyfferth,
2006. Aktualisierter Stand vom 05.11.2016. Alle Rechte vorbehalten.
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