Die Berge des Himalaya
(The mountains of Himalaya)
Mount Everest,
K2, Kangchenjunga, Lhotse, Makalu, Cho Oyu, Dhaulagiri I, Manaslu, Nanga
Parbat, Broad Peak, Annapurna I, Gasherbrum, Shisha Pangma und viele andere

Karakorum
Chogolungma-Glacier & Haramosh-Range

(1) Landkarte des Karakorum im Bereich des
Hispar-Glestchers und des Chogolungma-Gletschers
(Bitte öffnen Sie die Landkarte im Großformat;
dort sind die Beschriftungen gut lesbar. Ich bitte um Verständnis, dass bei der Vielzahl der Details eine kleine Schrift gewählt werden musste.)
Eine weitere Landkarte
der Region um den Chogolungma-Glestcher mit weniger Details finden Sie
hier.
Bitte öffnen Sie die Bilder
mit einem Klick im Großformat; dort sind die Beschriftungen gut
lesbar - und
die großen Bilder wirken natürlich viel beeindruckender!
Quellen der
Detail-Informationen:
- A Study of Karakorum & Hindukush
Mountains, Edited by Tsuneo Miyamori & Sadao Karibe,
Map no. 5 - Batura Glacier & Hunza, 1 : 150.000
Map no. 6 - Nanga Parbat & Gilgit, 1 : 150.000
Map no. 7 - Hispar Glacier & Shimshal, 1 : 150.000
Map no. 8 - Biafo Glacier & Skardu, 1 : 150.000
- Wolfgang
Heichel: Chronik der Erschließung des Karakorum, Teil II -
Central Karakorum I
(Bestellmöglichkeit über den Link)
- Eigene Höhenermittlungen
Anmerkungen zu den Gipfelhöhen: Die Höhen nur
weniger Gipfel dieser Region sind jemals genau gemessen worden. In der
Regel trifft dies nur auf die Höhen der höchsten Berge zu. Soweit
in Landkarten weitere Höhen angegeben sind, beruhen sie auf
Schätzungen, die hier oder dort einigermaßen zutreffend sein mögen,
oft aber doch auch erheblich von der Realität abweichen. Für viele
Gipfel gibt es gar keinen Angaben in den "offiziellen" Landkarten.
Die oben stehende Landkarte (Bild Nr. 1) macht erstmals Angaben zu den
Höhen fast aller Gipfel. Dies wurde möglich durch aufwändige
Auswertungen von Fotografien, die von Inna Yagudina am 6. August 2018
aufgenommen wurden. Eine Auswahl dieser Bilder finden Sie hier auf
dieser Seite und in der vollständigen Rundumsicht auf der speziellen
Seite "Gipfelpanorama
vom Spantik, 7027 m". Das Verfahren der Auswertungen von
Fotografien ist höchst komplex und kann deshalb hier nicht näher
beschrieben werden. Die daraus errechneten Höhen sind in der
Größenordnung von 5 bis 15 m genau. Ergänzend ist aber zu
berücksichtigen, dass die Schneehöhen auf Gipfeln in der Größenordnung
von 5 bis 10 m schwanken können. Zumindest bei Gipfeln mit Eis- oder
Schneeauflage gibt es also keine festen Höhen.
Dank an die Autoren der Bilder:
Ich bedanke mich sehr herzlich bei den
Autoren, die mir die Erlaubnis zur Wiedergabe ihrer Bilder gegeben
haben. |
Die Gliederung dieser Seite:
Die folgende Beschreibung ist in
Abschnitte unterteilt:
A.
Übersicht B. Trekking entlang des Chogolungma-Gletschers
C. Die Berge zwischen Chogolungma- und Hispar Gletscher
D. Die Berge zwischen Chogolungma-Gletscher und
Indus E. Von Südwesten zum
Mani-Gletscher und Kutwal Lake
Soweit die einzelnen Abschnitte 2-spaltig aufgebaut sind, ist in
der Reihenfolge gemäß nebenstehender Skizze zu lesen.
Über die
vorstehenden Links gelangen Sie direkt zu den entsprechenden
Abschnitten.
Links zu
zugehörigen Informationen dieser Website:
- Gesamtübersicht
über den Himalaya
- Karakorum
- Übersicht -
Karakorum aus der Luft -
Gipfelpanorama vom Spantik -
Region am
Solu- und Sosbun-Gletscher
- Gipfelliste
"Gipfel > 6750 m"
- Gipfelliste "Berge im
Karakorum"
- Bildergalerien zum
mittleren Karakorum |
A. Übersicht

(2) Satellitenaufnahme des
Chogolungma-Gletschers mit der Haramosh-Range von
Südwesten
Die Richtung der vorstehenden Aufnahme entspricht dem Blick auf der Landkarte
von deren linken unterem Eck nach rechts oben. Auf der Seite des
Hispar Muztagh finden
Sie eine Satellitenaufnahme, die am oberen Rand anschließt.

(3) Satellitenaufnahme des Chogolungma-Gletschers von
Südwesten
Die Richtung der vorstehenden Aufnahme entspricht dem Blick auf der Landkarte
von deren linken unterem Eck nach rechts oben.
Bei den Satellitenaufnahmen aus ca. 350 km Höhe
besteht mitunter ein Problem mit der Deutung von Graten und Tälern. Bei
flacherem Winkel der Sonneneinstrahlung werfen die Berggrate lange Schatten. Je
nach Richtung und Breite der Schatten und der Lage eines Talgrunds kann es
sogar sein, dass man zunächst den gezackten Rand eines Schattens für den Grat
selbst hält und den eigentlichen Grat für den Talgrund. Beispiele für
diese Möglichkeit der Verwechslung von "Oben" und "Unten"
finden Sie auf dem
vorstehenden Foto bei den Seitentälern des Chogolungma-Gletschers. Die Grate
befinden sich hier immer am linken Rand des Schattens und werfen ihre
Schatten nach rechts auf den Talgrund und teilweise sogar noch auf den
gegenüberliegenden Hang.
Bei einem nahezu senkrechten Blick nach unten sind auch die genauen Lagen der
Gipfel oft schwer festzustellen. Dafür braucht es dann terrestrische
Fotografien von den Bergflanken, auf denen die Hangstrukturen wiederzufinden
sind.
Der
Chogolungma-Gletscher
zählt mit 45 km Länge zu den mittelgroßen Gletschern des Karakorum. Am
Zugang zum Spantik-Südostgrat liegt er auf 4150 m Höhe, an der Zunge
vor dem Ort Arandu auf 2800 m Höhe. An der breitesten Stelle erreicht
er immerhin 2,5 km.
Die Berggruppen rund um den Gletscher kann man wie folgt
unterteilen:
- Berge im Westen mit Haramosh I, Laila,
Malubiting und Spantik - Berge zwischen Chogolungma-Gletscher und
Hispar-Glestcher im Norden - Berge zwischen Chogolungma-Gletscher
und Indus-Tal im Süden
Die Berge rund um den Chogolungma-Gletscher
zählen zur Südkette des Karakorum. also zum Lesser Karakorum. Im Westen des Beckens des
Chogolungma-Gletschers befinden sich die Siebentausender Spantik (7027 m)
und Malubiting (7453 m) und etwas außerhalb im Südwesten der Haramosh I (7406 m).
|
Vom Indus im Süden kommt man durch
die Täler des Barche Gah oder des Stak in die Nähe der hohen Gipfel,
hat hier aber mit sehr großen Höhenunterschieden auf kurze Entfernung
und dem heißen Klima zu kämpfen und steht schließlich doch nur tief
unterhalb der steilen Flanken von Haranaosh I bzw. Malubiting. Deshalb wird
fast ohne Ausnahme der Chogolungma-Gletcher
als Zugang in diese Bergwelt genutzt.
Der Zugang von Skardu aus ist unproblematisch. Zunächst führt die
Straße nach Nordwesten durch das weite Shigar-Tal, bei der Einmündung
des Basha von Norden folgt eine Schotter-Piste, über die man - je nach
Verhältnissen - fast bis nach Arandu vor der Gletscherzunge gelangt.
Der mögliche Zugang von Norden vom Hispar-Gletscher über den
Nushik La und den Kero Lungma-Gletscher wird sehr selten genutzt.
|
B. Trekking entlang des Chogolungma-Gletschers
Ausganspunkt des Trekkings zum
Chogolungma-Gletscher ist Skardu am Indus. Skardu kann entweder per
Flugzeug oder per Auto über den Karakorum-Highway erreicht werden. Die
bevorzugte Methode ist das Flugzeug, jedoch kann schlechtes Wetter die
Flugverbindung von Islamabad tagelang unterbrechen, denn es muss auf
Sicht geflogen werden.
Von Skardu aus führt eine Schotterpiste
ins Tal des Shigar. Die Strecke bis zur Mündung des Basha River ist
auch der erste Teil der Fahrt für das Trekking zum Baltoro-Gletscher.
Den Punkt der Vereinigung des Basha-River mit dem von Osten kommenden
Süd-Braldu, dem Abfluss von Baltoro- und Biafo-Gletscher, zeigt das
folgende Bild:

(4) Blick vom Ufer des Shigar
nach Norden zum Tal des Basha-River Im Hintergrund
rechts ist der erste der höheren Gipfel, der Barginbcho (5790 m),
zu sehen. Dieser Berg steht südlich des unteren Abschnitts des
Chogolungma-Gletschers. Foto: Florian Griesbeck;
Beschriftung: Günter Seyfferth
Sofern
nicht ein Erdrutsch die Straße durch das Tal des Basha-Rivers nach
Arandu unterbrochen hat. gelangt man per Jeep ohne größere
Anstrengungen bis vor die Zunge des Chogolungma-Gletschers. Zunächst
verlief das Tal genau in Richtung Norden. Etwa 7 km östlich von Arandu
bei dem Dorf Bisil ändert der Fluss seine Richtung um 90 Grad nach
Westen. Bei Bisil mündet von Norden der Fluss Berelter Nala in den
Basha River. Es ist der Abfluss des Solu- und des Sokha-Gletschers,
die am Bergkamm westlich des Snow Lake ihren Ursprung haben. Die
Beschreibungen dieser Berge sowie der östlich des Basha-River gelegene
Region am Sosbun-Gletscher finden Sie
hier.
Arandu liegt direkt vor der Stirnmoräne des Chogolungma-Gletschers in
2770 m Höhe. Von Norden mündet das Tal des Kero Lungma. In früheren
Zeiten, als die am Westrand des Karakorum gelegene Region Gilgit noch
nicht über eine Straße entlang des Indus mit Skardu verbunden war,
wurde von den Bewohnern der Region des Hunza-Flusses, also von den
Menschen der
Volksstämme der Hunza und der Nagar, ein kürzerer Weg vom
Hispar-Gletscher über den Nushik La und durch das Tal des Kero Lungma
zum Basha-River benutzt. Es war ein gefährlicher Weg - zunächst
entlang des Südrands des Hispar-Gletschers, dann vom
Haigutum-Gletscher hinauf auf den 4990 m hohen Nushik La und von dort
über den ebenfalls gefährlichen Kero-Lungma-Gletscher nach Arandu.
Seit aber die schnelle Verbindung per Auto entlang des Indus besteht, geht
niemand mehr diesen alten Gebirgspfad. Auch keine Trekker oder
Bergsteiger verirren sich dorthin. Die Folge ist leider, dass keine Bilder vom Nushik La
bzw. dem Kero-Lungma-Gletscher zur Verfügung stehen.

(5) Blick von Arandu nach Westen mit dem Kapaltang Kun (6237
m) Voraus liegt die grau-braune Stinnmoräne des
Chogolungma-Gletschers. Der Trekking-Pfad verläuft auf bzw. hinter
der Seitenmoräne auf der rechten Seite des Bildes. Foto: Florian Griesbeck;
Beschriftung: Günter Seyfferth

(6) Vergrößerte Sicht von Arandu auf den Kapaltang Kun (5237
m) Noch ist dieser Sechstausender der einzige höhere
Gipfel, der aus dem unteren Abschnitt des Chogolungma-Gletschers zu
sehen ist. Am Fuß des Bergsporns rechts ändert der Gletscher seine
Richtung nach Nordwesten; und genau in dieser Richtung steht der
Spantik (7027 m). Foto: Florian Griesbeck;
Beschriftung: Günter Seyfferth Man muss
also noch etwas Geduld aufbringen, bis man das Ziel des Trekkings, den
Spantik, vor Augen hat - das Ziel fast aller Gruppen, die zum
Chogolungma-Gletscher kommen. Von Trekking kann man bis zum Basislager
am Südostsporn des Spantik in 4400 m Höhe sprechen; ab dort beginnt
das Bergsteigen. Das Trekking entlang des Gletschers mit zwei
Nachtlagern vor dem Basislager ist eine ideale erste Phase der
Akklimatistion.

(7) Blick von Arandu nach Süden in das Seitental des Tippuri Gans
Man sieht oben nur die Peaks 5515 und 5590, d.h. der höchste
Gipfel der Gruppe, der Bargincho (5790 m), der auf Bild Nr. 4 von
Süden zu sehen war, ist nicht zu sehen. "Gans" ist eine lokale
Bezeichnung für Gletscher. Foto: unbekannt Die Schlucht des bei Arandu von
Norden mündenden Kero Lungma bietet leider keinerlei Einblick in
dieses Gletschertal zwischen Chogolungma- und Hispar-Gletscher:

(8) Die Schlucht des Kero Lungma bei Arandu Dort
hinauf würde man den Kero Lungma-Gletscher erreichen, über diesen den
4990 m hohen Pass Nushik La, von wo aus der Abstieg über den
Haigutum-Gletscher zum Hispar-Gletscher beginnt. Aber niemand geht
mehr diesen Weg.
Foto: Inna
Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth
Kurz bevor
die Biegung des Gletschers in Richtung Nordwesten erreicht ist, blickt
man gegenüber in Richtung Süden hinauf in das zweite kurze Seitental,
das Tal des Sencho Gans:

(9) Blick von der nördlichen Seitenmoräne in ca. 3130 m Höhe
nach Süd-Südosten in das kurze Seitental des Sencho Gans
Auch hier geht der Blick in Richtung Bargincho, aber auch
hier ist er verdeckt durch niedrigere Vorgipfel. Beim Blick auf die
von Schutt bedeckten Eishügel des Gletschers ist man froh an dem
Pfad auf der Seitenmoräne. Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth
zur Fortsetzung dieses Abschnitts |
An der Stelle des Richtungswechsel des Gletschers in ca. 3225 m Höhe
mündet gegenüber von Süden das etwas größere Seitental des Naamur
Nala. Das Tal verzweigt sich oben in mehrere Arme mit Gletschern, die zusammen von
einem großen Rund niedriger namenloser Fünftausender eingefasst sind:

(10) Blick aus ca. 3180 m Höhe nach Süden in das Tal des
Naamur Nala Die Gletscher sind aus dieser Perspektive
nicht zu sehen. Ohnehin ist von unten nur der Bergrücken in der
Mitte des Naamur Gans sichtbar. Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth
Hinter der Wegebiegung kommt der Spantik (7027 m) in den Blick:

(11) Blick aus ca. 3225 m Höhe nach West-Nordwesten entlang
des Chogolungma-Gletschers zum Spantik (7027 m), dem Ziel fast
aller Bergsteiger, die hierher kommen. Noch ist der Gipfel
33 km entfernt - Luftlinie, das Basislager 25 km. Es ist gut, dass
man auch weiterhin auf der Seitenmoräne gehen kann, denn immer noch
ist der Gletscher eine wilde Landschaft aus schuttbedeckten Eishügeln.
Foto: Karpino (nicht mehr online)

(12) Blick von der Seitenmoräne in ca. 3400 m Höhe zum Spantik
(7027 m) Für die Bergsteiger, die auf diesen Gipfel hinauf
wollen, sind diese Blicke besonders spannend, kommt doch nach und
nach die Aufstiegsroute in den Blick, die über den langen
Ost-Südostgrat von links unten nach rechts oben über die beiden
Zwischengipfel (6220 m und 6450 m) zum Hauptgipfel führt. Foto: Inna Yagudina
In der Art, wie der Pfad auf Bild Nr. 11 zu sehen ist, geht
es weiter bis auf 3800 m Höhe, wo von Nordosten das Tal des
Bolocho-Gletschers einmündet. Alle Gruppen errichten dort ihr zweites
oder drittes Lager seit Arandu:

(13) Lager Bolocho in 3800 m Höhe bei der Einmündung des
gleichnamigen Seitentals. Über dem Lager steht im Norden
der Bolocho VII (5290), der hier aber sein Haupt in Wolken hüllt.
Ein Geologe hätte hier seine wahre Freude an den unterschiedlich
gefärbten Gesteinsschichten. Foto: Inna Yagudina

(14) Blick vom Lagerplatz Bolocho nach Nord-Nordosten in das
gleichnamige Tal Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth
Bolocho ist der ideale Platz, um die gegenüber stehenden
eisgepanzerten Sechstausender zu studieren, von denen der Laila (6986
m) ohne Zweifel den Preis des schönsten Gipfels verdient.

(15) Blick vom Lagerplatz Bolocho nach Süden zum Kapaltang Kun
(6237 m) Foto: Florian Griesbeck;
Beschriftung: Günter Seyfferth

(16) Blick vom Lagerplatz Bolocho nach Westen zum Laila I
(6986 m) Welch eine makellos reine und ebenmäßige Spitze
zeigt der Berg von dieser Seite! Wer das Glück hat, diese Sicht bei
aufgehender Sonne zu erleben, wird gar nicht zur weiteren Etappe an den Fuß des
Spantik aufbrechen wollen. Der Berg wurde erstmals 1975 bestiegen. Man sollte diesen Berg aber nicht
mit dem
fast ebenso schönen gleichnamigen Gipfel am
Ghondogoro-Gletscher
verwechseln. Vor dem Laila mündet der
Haramosh-Gletscher in den Chogolungma-Gletscher. Foto: unbekannt;
Beschriftung: Günter Seyfferth |
Die größte Aufmerksamkeit gilt am Lagerplatz natürlich dem Spantik, denn von
Bolocho aus kamm man - sofern die Sicht gut ist - in aller Ruhe den
Aufstieg entlang des Ost-Südostgrates studieren:

(17) Blick vom Lagerplatz Bolocho (3800 m) zum Spantik (7027 m)
Hinter dem scharfgezackten Berggrat in Bildmitte liegt der
Basin-Gletscher. Das Spantik-Basislager liegt in 4400 m Höhe links
außerhalb des Bildes am Fuß des Ost-Südostgrates (siehe dazu Bild Nr. 26)
Im Bild links sehen wir den langsam ansteigenden Teil des Grates, An seinem
Beginn - knapp außerhalb des linken Bildrandes - wird in 5100 bis 5200 m
Höhe das erste Hochlager errichtet. Im Bereich vor dem Steilaufschwung zum
Punkt 6220 steht dann das zweite Hochlager in Höhen zwischen 5500 und 5600
m. Zum Zweck der Akklimatisation wird in der Regel dort übernachtet und wieder
zum Basislager abgestiegen. Die meisten Expeditionen errichten dann ihr
drittes Hochlager hinter dem Schneekopf des Peak 6220. Von dort erfolgt der
800-Meter-Anstieg zum Gipfel. Die Route der letzten ca. 500 Höhenmeter ist
auf dem Foto nicht sichtbar; sie verläuft westlich des sichtbaren Südgrates.
Der Spantik ist ein beliebtes Ziel der Bergsteiger, weil dessen
vergletscherter Ost-Südostgrat einen zwar langen, aber technisch nicht zu
schwierigen Anstieg bietet. Sein Gipfel wurde erstmals im Jahr 1955
erreicht. Vom Gipfel besteht eine phantastische Aussicht in alle Richtungen.
Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth Inna
Yagudina ist die Fotografin, welche mit ihren Bildern die
Panorama-Seite vom Spantik
ermöglicht hat. Am Morgen des 6. August 2018 hat sie den Gipfel erreicht.
Vom Rastplatz
Bolocho aus geht man hinaus auf das Gletschereis, denn die Randmoräne
verliert sich im folgenden Abhang des Bolocho VII. Außerdem ist die
Oberfläche des Gletschers ab dieser Höhe weitgehend frei von Geröll
und das Eis hat eine ebene Oberfläche, so dass das Gehen relativ
bequem ist. Der Gletscher ist zunächst weitgehend frei von Spalten,
aber ab ca. 4000 m kommt man in den Bereich des Zusammenflusses von
Chogolungma-, Haramosh-, Moraine- und Basin-Gletscher, wo mehr und mehr
breite Gletscherspalten zu umgehen sind. Mitunter geht man auf
schmalen Eisrücken zwischen gähnenden Abgründen. Dort können
Steigeisen an den Füßen durchaus beruhigend wirken.

(18) Blick vom Gletscher bei Bolocho nach Süden zum
Kapaltang Kun (6237 m) und Paraber (6215 m) Abgesehen von
den Mittelmoränen ist die Oberfläche des Gletschers hier
weitgehend frei von Geröll und eben. Gegenüber münden der
West-Marpoh- und der Second East Haramosh.-Gletscher. Foto:
Radson1, flickr.com; Beschriftung: Günter
Seyfferth

(19) Blick vom Chogolungma-Gletscher in ca. 3880 m Höhe nach
Westen mit den Gipfeln des Malubiting-Massivs und dem Spantik
Links ist noch der Vorgipfel 6210 des Laila zu sehen. Davor
mündet der Haramosh-Gletscher. Laila, Malubiting und Spantik sind
die beeindruckende Kulisse rund um den oberen
Chogolungma-Gletscher. Vor diesem Gletscherbereich schiebt sich der
Ost-Südostgrat des Spantik ins Bild, auf dessen felsigem Fuß das
Basislager für die Besteigung des Spantik errichtet wird.
Tierfreunde mögen verzeihen, dass hier eine Ziege als lebender
Proviant zum Basislager gezogen wird, Das Tier scheint wenig
begeistert von der Umgebung zu sein. Foto: Florian
Griesbeck; Beschriftung: Günter Seyfferth

(20) Rückblick aus ca. 3950 m Höhe zum Kapaltang Kun (6237 m)
Neuschnee hat den Eindruck von Gletscher und Bergen
vollkommen verändert. Foto: unbekannt; Beschriftung: Günter
Seyfferth

(21) Rückblick vom Chogolungma-Gletscher in ca. 3950 m Höhe
nach Südosten Foto: unbekannt; Beschriftung: Günter
Seyfferth

(22) Blick aus ca. 4000 m Höhe nach Süden zum
Haramosh-Gletscher Der mächtige Nordostgrat des Haramosh
II (6666 m) nimmt fast des ganze Bild ein. Im Hintergrund ist der
Haramosh I (7406 m) zu sehen, der aber nicht mehr zum Einzugsbereich des
Chogolumgma-Gletschers gehört. Der Berg steht jenseits des Haramosh La
und schickt die Schmelzwasser seiner Gletscher direkt in Richtung
Indus. Im Vordergrund sehen wir die typischen Verhältnisse des
Gletschers, die weiter oben erwähnt sind: Spalten und Eisrücken,
zwischen denen man sich einen Weg suchen muss. Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth
zur Fortsetzung dieses Abschnitts |

(23) Detailsicht aus ca. 4000 m Höhe zum Haramosh I (7406 m)
Am oberen Becken des Haramosh-Glestchers befindet sich ein
Übergang nach Westen zum Mani-Gletscher, der 5130 m hohe Haramosh
La. Es wird aber schon hier darauf hingewiesen; dass wegen der
hohen objektiven Gefahren dringend von diesem Abstieg zum
Mani-Gletscher abgeraten werden muss. Näheres finden Sie weiter
unten. Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth
(24) Blick von der Einmündung des Moraine-Gletschers in ca.
4060 m Höhe nach Nord-Nordosten mit einigen Gipfeln der
Gandesh-Gruppe und dem Peak 6230. Diese Gipfel gehören zur
mächtigen Berggruppe östlich des Spantik zwischen Chogolungma- und
Hispar-Gletscher. Der höchste Berg dieser Gruppe ist der Makrong
Chhish (6608 m), von dem aber nur die Spitze zu sehen ist, wenn man
noch etwas höher steht (Bild Nr. 27) Die gesamte Topografie dieser Gipfelgruppe
erschließt sich nur von ganz oben. Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth

(25) Blick aus ca 4060 m Höhe nach Norden zu den Gipfeln
zwischen Basin-Gletscher und Moraine-Gletscher Das Foto
schließt also links an Bild Nr. 24 an. Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth

(26) Blick nach Westen zum Malubiting (7453 m) Der
Standort der Fotografin ist etwa derselbe wie bei den Bildern Nr. 24
und 25 .Der Malubiting
ist mit seinen sehr steilen Flanken ein sehr schwierig zu ersteigender
Berg, was man alleine daran ablesen kann, dass sein Gipfel erst im
Jahr 1971 erreicht wurde und seither nur eine weitere
Besteigung stattgefunden hat (Stand 2019).
Über dem "Y" des Wasserzeichens sind die Zelte des Spantik-Basislagers
zu erkennen. Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth

(27) Blick aus ca. 4100 m Höhe auf dem Chogolungma-Gletscher
nach Nord-Nordosten mit der Spitze des Makrong Chhish (6608 m)
Es ist ein ähnlicher Blick wie bei Bild Nr. 24 - etwas weiter
nach rechts. Der Makrong Chhish, von dem hier nur die Spitze zu
sehen ist, steht direkt am Südrand des Hispar-Gletschers und
überragt dort den Gletscher um 2700 Meter. Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth
|
Das Trekking entlang des Chogolungma-Gletschers hat viele Sichten zu den
Bergen entlang des Gletschers eröffnet. Wenn wir aber das, was wir gesehen
haben, mit der Landkarte vergleichen, so erkennen wir, dass - von wenigen
Ausnahmen abgesehen - viele weitere Gipfel verborgen geblieben sind.
Man müsste in die kurzen Seitentäler im Norden und Süden vordringen, um auch
die Gipfel in der "zweiten oder dritten Reihe" zu sehen. Das kann aber nicht
"nebenbei" auf dem Weg zum Spantik geleistet werden, sondern wäre Aufgabe
von Forschungsexpeditionen mit diesem speziellen Auftrag. Da es bisher ein
solches Unternehmen nicht gegeben hat, müssen wir versuchen, uns auf
anderem Weg ein Bild vom Rest der Region beidseits des Chogolungma-Gletschers
zu verschaffen. Aus diesem Grund gehen wir folgend in die Höhe - am Spantik,
denn nur von dort gibt es geeignetes Bildmaterial.
C. Die Berge zwischen Chogolungma- und Hispar-Gletscher

(28) Blick aus ca. 6100 m Höhe am Spantik nach Osten
Bei dieser Sicht wird deutlich, was mit dem einleitenden Text zu diesem
Kapitel gemeint ist: Am rechten Bildrand sehen wir den
Chogolungma-Gletscher und die Gipfel Shingu Kuru (5990 m) und Ganchen (6440
m), beides Gipfel in der Umgebung von Arandu. Von dem Gipfelmeer links
davon haben wir beim Trekking entlang des Gletschers nur wenig gesehen -
auf den Bildern Nr. 14 und 24 bis 27. Hier reicht nun der Blick von der
Gruppe um den Makrong Chhish (links) bis zu den Bergen bei Arandu. Darüber
sehen wir nun auch Berge des
Hispar Muztagh, der
Latok-Gruppe und
sogar Berge der
Baltoro-Region; diese sind aber nicht Gegenstand der Beschreibung dieser Seite. Die Gipfel (von links) Men Chish, Gandesh Chhish, Makrong
Chhish, Hispar Broad Peak, Peak 6123 und Alchori stehen am Südrand des
Hispar-Gletschers, bilden also die Grenze der hier beschriebenen Region im
Norden.
Foto: Florian Griesbeck; Beschriftung: Günter Seyfferth
Den Einblick vom Gipfel des Spantik in die Bergwelt im rechten Bildteil zeigt
das folgende Bild:

(29) Blick vom Gipfel des Spantik nach Ost-Südosten
Aus dieser höheren Position sind die hintereinander liegende Bergketten besser
zu unterscheiden; da hat das Gegenlicht ausnahmsweise auch mal einen
Vorteil, weil sich die Konturen besser vom Hintergrund abheben. Die Vielzahl scharfer Bergspitzen ist eines der
besonderen Merkmale der Welt der Fünftausender nördlich des
Chogolungma-Gletschers. Die weiter entfernt liegenden Berge zwischen Sosbun
Brakk (6395 m, links) und Ganchen (6440 m) werden
hier beschrieben.
Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth
Nur die
näher am Spantik liegenden Berge lassen sich noch detaillierter
zeigen, wofür aber in diesem Fall wieder eine tiefere Position
günstiger ist. Wir versetzen uns in Gedanken nochmals zurück ins
Basislager und steigen von dort bis in 5670 m Höhe auf dem
Ost-Südostgrat. Außerdem gehört der Spantik selbst ja auch zu den
Bergen nördlich des Chogolungma-Gletschers, muss also ebenfalls
Bestandteil der Beschreibung in diesem Abschnitt sein.

(30) Blick vom Spantik-Basislager nach Ost-Südosten
Hier blicken wir zurück auf den Chogolungma-Gletscher, an
dessen linken Rand und dann auf dem Eis selbst die Bergsteiger
heraufgekommen sind. Man sieht Berge der Bolocho-Kette, den Entok
(5790 m), den Arancho (5500 m) und den Shingu Kuru (5990 m) Im
Vordergrund drängen sich die Eismassen des Basin-Gletschers (von
links), des oberen Chogolungma-Gletschers (mitte bis rechts) und
des Haramosh-Gletschers (hinten rechts). Foto: Florian
Griesbeck, Beschriftung: Günter Seyfferth

(31) Blick aus ca. 5075 m Höhe am Ost-Südostgrat nach Osten
Auch hier begrenzen Bolocho-Gipfel und Entok den Horizont,
der Blick hat sich aber weiter nach links geöffnet auf die Berge
östlich des Moraine-Gletschers. Ganz links steht der Peak 6230, der schon auf
den Bildern Nr. 24 und 27 zu sehen war. Man sieht hier nur seine Spitze.
Foto: Inna Yagudina;
Beschriftung: Günter Seyfferth

(32) Blick aus ca. 5100 m Höhe am Ost-Südostgrat des Spantik
nach Norden zu den Gipfeln am Nordrand des Basin-Gletschers
Noch verdecken diese Berge mit Höhen um 5700 m die Gipfel der
dahinter stehenden Gruppe von Gandesh- und Makrong Chhish.
Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth

(33) Blick vom tief verschneiten Ost-Südostgrat des Spantik in ca. 5400 m
Höhe zum Gipfel Links sieht man den Nordgipfel der
Malubiting-Gruppe. Der Grat hat weitgehend einen Panzer aus
Gletschereis. Im Bereich des Lagers 2 vor dem Steilaufschwung zum P
6220 trifft man sogar auf Gletscherspalten. Foto:
nunatak.nl, flickr.com; Beschriftung: Günter Seyfferth

(34) Blick aus ca. 5550 m Höhe am Ost-Südostgrat des Spantik
zum Gipfel Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth
Die Besteigung des Spantik wird oft leichter eingeschätzt als sie ist.
Die technischen Schwierigkeiten sind zwar gering, aber es ist ein
Siebentausender mit allen Herausforderungen, die ein so hoher Berg mit
sich bringt: Mehrere Höhenlager mit Zwischenabstieg zum Zweck der
Akklimatisation, Sauerstoffmangel, Wetterumsturz, Schneefall, Lawinen,
Gletscherspalten. Es ist große Ausdauer gefordert und auch Zeit und
Geduld, wenn Schlechtwettereinbrüche jeglichen Fortschritt unmöglich
machen.
Ungewöhnlich viele Expeditionen kommen nicht über Camp 2 in ca. 5500 m
Höhe hinaus. Mit einem Scheitern an den hohen Bergen muss man immer
rechnen, aber die große Zahl legt doch die Vermutung nahe, dass die
Besteigung des Spantik allgemein unterschätzt wird. Es ist kein
Trekking-Gipfel. Spätestens oberhalb von Camp 2 gelangt man in den
Bereich, bei dem man vom Höhenbergsteigen spricht. Diese unsichtbare
Grenze in den Anforderungen liegt im Karakorum deulich niedriger als
im Himalaya Nepals, weil der Karakorum in einer kälteren Klimazone
liegt und deutliche längere und kältere Schlechtwetterperioden
durchzustehen sind. Im Karakorum liegt die Bergsteigersaison nicht in
einer Vor- oder Nachmonsunzeit, sondern in den Sommermonaten Juli bis
September. Das ist in Nepal die Zeit des Monsuns. Wenn der Monsun auch
bis zum Karakorum vordringt - manchmal kommt er nur in abgeschwächter
Form bis dorthin - , so kommt es zu langen Schlechtwetterperioden.
Aber auch abgesehen vom Monsun ist der Karakorum häufiger von
unerwarteten Wetterwechseln betroffen.
zur
Fortsetzung dieses Abschnitts |

(35) Blick aus 5670 m Höhe am Ost-Südostgrat des Spantik nach
Nord-Nordosten zu den Gipfeln des Men Chhish (6407 m)
Dahinter ragen die hohen Gipfel des
Hispar Muztagh auf. Die Berge im
Vordergrund gehören zur Gipfelkette entlang des Nordrandes des
Basin-Gletschers (siehe Bild Nr. 32). Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth

(36) Blick aus 5670 m Höhe am Ost-Südostgrat des Spantik nach
Nordosten zu den Gipfeln des Gandesh Chhish (6565 m)
Das Bild schließt rechts an Bild Nr. 35 an. Foto: Inna
Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth

(37) Blick aus 5670 m Höhe am Ost-Südostgrat des Spantik nach
Osten Das Bild schließt rechts an Bild Nr. 36 an. Hier
zeigt sich mehr vom Doppelgipfel 6230/6220, der auf den Bildern Nr. 24
und 27 vom Chogolungma-Gletscher zu sehen war. Foto:
Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth

(38) Blick aus 5670 m Höhe am Ost-Südostgrat des Spantik nach
Nordosten zu den Gipfeln des Gandesh Chhish (6565 m)
Das Bild schließt rechts an Bild Nr. 37 an. Der Aufenthalt im
Bereich von Camp 2 hinterlässt u.a. wegen dieser Sicht einen
bleibenden Eindruck. Man sieht den
K2
(8611 m), den Baintha Brakk (7265 m), die Latok-Gruppe und viele
weitere Gipfel mit und ohne Namen. Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth

(39) Blick aus 5670 m Höhe am Ost-Südostgrat des Spantik nach
Osten zu den Gipfeln nördlich des Chogolungma-Gletschers
Das Bild schließt rechts an Bild Nr. 38 an. Auf den
Bildern Nr. 28 und 29 waren diese Gipfel aus höherer Warte zu sehen.
Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth

(40) Blick aus 5670 m Höhe am Ost-Südostgrat des Spantik nach
Ost-Südosten zum Chogolungma-Gletscher Das Bild
schließt rechts an Bild Nr. 39 an. Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth |
D. Die Berge zwischen Chogolungma-Gletscher und Indus
Am Südrand des Chogolungma-Gletschers stehen mehrere Gipfel mit Höhen zwischen
6000 und 7000 Metern. Um zu sehen, was hinter dieser ersten Reihe der
Gipfel steht, muss man selbst am Spantik den Gipfel erklommen haben. Aber
auch die Topografie der Bergwelt der 5000er um die Seitentäler am Unterlauf
des Gletschers erfasst man erst einigermaßen vollständig beim Blick von
ganz oben. Jenseits dieser von oben sichtbaren Bergkämme fällt das Gelände
nach Süden zum tiefen Tal des Indus ab. Nur die hohen Fünftausender dieses
Bereiches sind vom Gipfel des Spantiks zu sehen. Für ein Studium dieser
südlichen Zone sind Sichten von Süden erforderlich, die es aus der tiefen
Schlucht des Indus aber natürlicherweise nicht gibt. Lediglich wenige
Luftaufnahmen stehen hier zur Verfügung. Von den in den
Chogolungma-Gletscher einmündenden Seitentälern erweckt offensichtlich nur der
Haramosh-Gletscher ein nennenswertes Interesse bei den Bergsteigern;
zumindest steht nur von dort Bildmaterial zur Verfügung.

(41) Blick vom Gipfel des Spantik nach Südosten mit Bargincho (5790
m), Kapaltang Kun (6237 m) und Paraber (6215 m)
Der Bargincho (5790 m) am linken Bildrand war auf Bild Nr. 4 von Süden zu
sehen, das Tal des Naamur Nala auf Bild Nr, 10. Der B2 (5827 m) im linken
Bilddrittel steht im Gebirgszug zwischen den Tälern des Shigar und des Indus.
Der Kapaltang Kun (6237 m, links der Bildmitte) war auf den Bildern Nr. 5, 6,
15 und 18 zu sehen, der Paraber (6215 m, rechtes Bilddrittel) auf Bild Nr. 18.
Die Berge am Horizont des rechten Bildteils gehören zu den Deosai-Mountauins
südlich des Indus.
Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth

(42) Blick vom Gipfel des Spantik nach Südosten bis Süden mit Kapaltang Kun
(6237 m), Paraber (6215 m), Haramosh II (6666 m), Laila I (6986 m) und
Haramosh I (7406 m)
Das Bild überlappt links mit Bild Nr. 41. Zwischen Haramosh II und Laila I
verläuft der Haramosh-Gletscher
Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth

(43) Blick vom Gipfel des Spantik nach Süden mit Laila I (6986 m),
Haramosh I (7406 m,) und
Nanga
Parbat (8125 m)
Der Blick geht über das Becken des oberen Chogolungma-Gletschers hinweg.
Man beachte den Pfeil rechts der Bildmitte, der auf die Lage des
Mani-Gletschers hinweist. Zum Mani-Gletscher unter der Nordflanke des
Haramosh I und dem daneben gelegenen kleinen Kutwal-See führt das Trekking,
das in Abschnitt E beschrieben ist. Am rechten Bildrand setzen die Flanken
des Malubiting-Massivs an, das Bild Nr. 44 zeigt.
Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth

(44) Blick vom Gipfel des Spantik nach Südwesten zu den Gipfeln des
Malubiting-Massivs
Foto: Inna Yagudina; Beschriftung: Günter Seyfferth
Folgend werden noch die etwas anderen Sichten auf Haramosh II, Laila I
und Malubiting aus den Höhenbereichen des unteren Ost-Südostgrates
des Spantik gezeigt:

(45) Blick vom Spantik-Basislager in 4400 m Höhe nach
West-Südwesten zum Vorgipfel 6210 des Laila I und zum Massiv des
Malubiting (7453 m) Der Hauptgipfel des Laila I taucht
erst wieder aus höherer Position am Spantik auf. Foto: Unbekannt;
Beschriftung: Günter Seyfferth

(46) Blick vom Ost-Südostgrat des Spantik in ca. 5400 m Höhe zum
Haramosh II (6666 m) Der Felssporn im Vordergrund ist der östliche
Ausläufer des Laila I. Dahinter verlaüft der Haramosh-Gletscher.
Foto: Florian Griesbeck; Beschriftung: Günter
Seyfferth
zur Fortsetzung des Abschnitts |

(47) Blick vom Ost-Südostgrat des Spantik in ca. 5400 m Höhe
nach Südwesten zum Laila I (6986 m), Laila II (6765 m) und Baskai
(6400 m) Foto: Florian Griesbeck; Beschriftung: Günter
Seyfferth

(48) Blick vom Ost-Südostgrat des Spantik in ca. 5400 m Höhe
nach Westen zu den Gipfeln des Malubiting-Massivs Foto: Florian Griesbeck; Beschriftung: Günter
Seyfferth |
Von den Seitentälern aus südlicher Richtung ist das Tal des
Haramosh-Gletschers besonders auffallend, aber dennoch selten begangen.
Die Bilder Nr. 22 und 23 haben den Blick vom Chogolungma-Gletscher in dieses
Hochtal gezeigt, über dessen Ende der Haramosh I (7406 m) sichtbar ist.
Diese Bilder suggerieren eine Position des Haramosh I am oberen Ende des
Gletschers, die Landkarte zeigt aber, dass der Haramosh-Gletscher weit
vorher endet und vor der Nordflanke des Berges noch der tiefe Taleinschnitt
mit dem Mani-Gletscher liegt. An der Stelle des Abbruchs vom Haramosh-Gletscher
zum Mani-Gletscher liegt der 5130 m hohe Passübergang Haramosh La. Auf den
allgemein zugänglichen Landkarten wird die Höhe des Passes mit 4800 m
angegeben, was ohne Zweifel falsch ist, denn der Haramosh-Gletscher liegt
neben diesem Pass bereits auf ca. 5100 m Höhe. Die beschriebene Situation
wird durch das folgende Foto in excellenter Weise verdeutlicht:

(49) Luftbild des oberen Haramosh-Gletschers mit den Haramosh-Gipfeln
aus nordöstlicher Richtung
Der Passübergang Haramosh La (5130 m) ist rechts der Bildmitte markiert.
Dieses Foto macht zunächst einmal deutlich, dass auf dem Haramosh-Gletscher
Seilsicherung erforderlich ist. Rechts des Haramosh La liegt tief unten der
Mani-Gletscher. Die Erstbesteiger des Haramosh I kamen im Jahr 1958 aus
dieser Tiefe herauf zum Pass und gingen dann die lange Route über die
Mani-Peaks und des Ostgrats des Haramosh I. Dieses Foto klärt auch auf, wie
es östlich und südlich des Haramosh II aussieht. Man sieht in die Ostflanke
des Berges und in die südlich des Khotia Lungma-Gletschers stehende
Nordwand des Massivs des Peak 6050. Auch der Korang Kar (6070) ist eine
"Entdeckung" dank dieses Fotos. Hinter diesen Gipfeln liegt das Indus-Tal.
Foto: Archiv Jacek Wiltosinski; Beschriftung: Günter
Seyfferth
In Anbetracht dieser geografischen Verhältnisse liegt der Gedanke nahe, nach
dem Anmarsch über den Chogolungma-Gletscher und der Besteigung des Spantik
die Region über diesen wahrhaftig sehr kurzen Weg hinunter zum Indus zu
verlassen. Der Verwirklichung steht aber ein sehr gefährliches Abenteuer im
Wege, der extrem steile und u.U. lebensgefährliche Abstieg vom Haramosh La zum
Mani-Gletscher. Bergsteiger, die diesen Abstieg gewagt haben, sagen, dass
sie dieses Wagnis nicht mehr eingehen würden, insbesondere nicht mit Trägern,
die aufgrund ihrer mangelnden Fähigkeiten am Berg und durch große Lasten
auf dem Rücken allzu leicht zum Absturz kommen können - sei es in den
Passagen mit sehr brüchigem Fels, wo sehr leicht Steinschlag ausgelöst wird, sei es in dem endlos tiefen steilen Schneefeld.
Einige der folgenden Bilder und auch Bild Nr. 80 machen diese Einschätzung leicht nachvollziehbar.
Vom
Basislager des Spantik aus muss man zunächst bis auf Höhe der
Einmündung des Moraine-Gletschers auf dem Weg des Aufstiegs
zurückgehen und dann eine Möglichkeit der Querung nach Süden an den
Nordwestrand des Haramosh-Gletschers suchen. Auf etwa 4350 m Höhe
unter dem Nordostgrat des Laila gibt es eine kleine Randmoräne, auf
deren Kamm ein Nachtlager errichtet werden kann - die einzige Stelle
am Gletscher für ein Lager ohne eisigen Untergrund.

(50) Blick aus ca. 4350 m Höhe am Haramosh-Gletscher nach SW
zum Haramosh I (7406 m) Der Haramosh La ist hier noch
verdeckt durch den Hangfuß am linken Bildrand. Foto:
Florian Griesbeck

(51) Blick vom Lager in 4350 m Höhe am Haramosh-Gletscher
steil hinauf zum Gipfel des Laila I (6986 m) Bitte
vergleichen Sie die Gipfelform mit Bild Nr. 16. Foto:
Florian Griesbeck

(52) Blick nach dem Aufbruch im Camp 4350 nach Südwesten
zum Haramosh La (5130 m) und Haramosh I (7406 m) Von der
kleinen Randmoräne, auf der das Lager stand, geht man wieder hinunter auf
das Eis. Foto: Florian Griesbeck; Beschriftung:
Günter Seyfferth

(53) Blick aus ca. 4500 m Höhe auf dem Haramosh-Gletscher nach
Nordosten zum Kanjut Sar (7760 m) im
Hispar Muztagh und zur
Bolocho-Gruppe Bezogen auf die Berge nördlich des
Chogolungma-Gletschers wäre diese Sicht nach Bild Nr. 21
einzuordnen. Es ist eine sehr seltene Aufnahme. Die Kolonne der
Bergsteiger und Träger geht vorbildlich mit Seilsicherung.
Foto: Florian Griesbeck; Beschriftung: Günter Seyfferth

(54) Blick aus ca. 4500 m Höhe auf dem Haramosh-Gletscher
nach Südwesten mit Mani Peak (6685 m) und Haramosh I (7406 m) Foto:
Florian Griesbeck; Beschriftung: Günter Seyfferth

(55) Blick aus ca. 4600 m Höhe auf dem Haramosh-Gletscher nach
Nordosten zum
Kanjut Sar (7760 m) im
Hispar Muztagh und zum
Bolocho I (5850 m) Diese Sicht, fotografiert mit
Teleobjektiv, entspricht der Mitte von Bild Nr. 53. Foto:
Florian Griesbeck; Beschriftung: Günter Seyfferth

(56) Blick aus ca. 4700 m Höhe auf dem Haramosh-Gletscher nach
Westen
Foto: Majestic Pakistan; Beschriftung: Günter Seyfferth

(57) Blick aus ca. 5100 m Höhe auf dem Haramosh-Gletscher
nach Norden zum Laila I (6986 m) Der Berg, der sich auf
Bild Nr. 16 mit so kühner und schöner Form präsentiert hat, ist aus
dieser Sicht von Süden nicht wiederzuerkennen. Hinter dem Laila I
verbirgt sich der Spantik.
Foto: Majestic Pakistan
zur Fortsetzung dieses Abschnitts |

(58) Blick vom Haramosh La (5130 m) nach Nordosten zum
Haramosh II und Peak 6340. Auch der Haramosh II, den wir
bisher als kühne Schneespitze kennengelernt haben, ist hier nicht
wiederzuerkennen.
Foto: Majestic Pakistan; Beschriftung: Günter Seyfferth

(59) Blick vom Haramosh La (5130 m) nach Süden zum Mani Peak
(6685 m) Links steht der Peak 6025.
Foto: Majestic Pakistan; Beschriftung: Günter Seyfferth

(60) Blick vom Haramosh La (5130 m) nach Südwesten zum
Haramosh I (7406 m) Die hier sichtbare Nordflanke des
Berges ist gepanzert von Hängegletschern, die laufend eine tödliche
Eisfracht zu Tal schicken. Auf dem folgenden Bild sieht man die
Lawinenkegel am Fuß der Wand, aus denen sich der Mani-Gletscher
speist. Ein Versuch der Durchsteigung der Nordwand würde höchst
wahrscheinlich tödlich enden. Foto: Florian Griesbeck

(61) Blick vom Haramosh La (5130 m) nach Westen zum
Mani-Gletscher Zum kleinen Kutwal-See am Nordrand des
Gletschers führt der Trek, von dem aus die Sichten gemäß Abschnitt
E zu erleben sind. Foto: Florian Griesbeck;
Beschriftung: Günter Seyfferth

(62) Lawine in der 4100 Meter hohen Nordwand des Haramosh I
Foto: Florian Griesbeck

(63) Haramosh La (5130 m) von Süden Foto: Florian
Griesbeck

(64) Abstieg am Fixseil im brüchigen Gestein unterhalb des
Haramosh La Der Abstieg muss also zunächst mit Fixseilen
gesichert werden, auch in dem folgenden, ca. 1000 m hohen und
steilen Schneefeld - zumindest in dessen oberem Bereich. Es ist ein
aufwändiger und gefährlicher Abstieg. Die bergsteigerisch wenig
geübten Träger haben in dem steilen Gelände mit ihren schweren
Lasten trotz Fixseilen große Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu
halten. Fotografen wissen, dass Aufnahmen von unten nach oben wie
hier und auf dem folgenden Bild die tatsächliche Steilheit nicht
wiedergeben. Foto: Florian Griesbeck

(65) Rückblick aus dem Steilhang zum Pass, der sich rechts
oben befindet. In der Vollversion des Bildes sieht man
absteigende Menschen als kleine Punkte. Foto: Florian
Griesbeck |
In der Einleitung zu diesem Abschnitt D wurde bereits ausgeführt, dass die
Berge zwischen Chogolungma-Gletscher und Indus aus Richtung Süden nicht
einsehbar sind, es sei denn, man begibt sich in die Luft. Die Route der
Linienflüge zwischen Islamabad und Skardu führt östlich des Nanga Parbat
entlang des Tales des Indus, südlich des Haramosh I in einer Höhe zwischen
5000 und 6000 Meter. Da die Gipfel beidseits des Indus bis in die Flughöhe
hinaufreichen, kann nur auf Sicht geflogen werden. Das ist der Grund dafür, dass bei
schlechtem Wetter nicht nach Skardu geflogen wird, was schon so manchen
Expeditionsplan durcheiander gebracht hat.

(66) Luftbild des Haramosh I (7406 m) von Westen
Dieses Foto ist bei einem speziellen Rundflug
entstanden, bei dem das Flugzeug nicht der Route der Linienflüge nach Skardu
folgte, sondern den Wünschen der Fluggäste entsprechend die bekannten
Gipfel ansteuerte - auch in größerer Höhe. Links unten sieht man den
Mani-Gletscher in entgegengesetzter Richtung von Bild Nr. 61. Durch das Tal, das
man links unten erahnt, führt der Zugang, der in Abschnitt E beschrieben ist.
Rechts verläuft das Tal des Indus.
Foto:
Bernhard Krainer, google.com;
Beschriftung: Günter Seyfferth

(67) Luftbild des Malubiting (7453 m) und Haramosh I (7406 m)
von Süden Foto: unbekannt; Beschriftung: Günter Seyfferth |

(68) Luftbild der Rakaposhi-Haramosh-Range und des
Hispar
Muztagh von Süden Im Vergleich zu Bild Nr. 67 ist die
Position des Flugzeugs hier weiter östlich; so dass der Malubiting
nicht mehr links des Haramosh I zu sehen ist, sondern rechts. Hier
sieht man nun auch Laila und Spantik Die Maschine befindet sich
über dem Indus im Anflug auf Skardu.
Foto: Andreas Hammer;
Beschriftung: Günter Seyfferth |
E. Von Südwesten zum Mani-Gletscher und Kutwal Lake
Im Südwesten berührt der Indus fast den Fuß des Haramosh I. Bei dem kleinen
Ort Sassi mündet von Norden der Fluss Barche Gah, der seinen Ursprung am
Mani-Gletscher unter der Nordwand des Haramosh I hat. Mit Bild Nr. 61
hatten wir bereits einen Blick vom Haramosh La (5130 m) in dieses
Gletscherbecken geworfen. Dort unten befindet man sich in beeindruckender
Nähe zur 4100 m hohen Nordwand des Haramosh I. Den furchtgebietenden
Eindruck dieser Wand mit ihren Hängegletschern, die laufend Lawinen zu Tal
schicken, mildert etwas die freundlichen Almlandschaft am Nordrand des
Mani-Gletschers mit dem kleinen Kutwal-See in 3310 m Höhe. Wenn man
Wetterglück hat, spiegelt sich die Wand im Wasser des Sees, so dass die
Fotografen ihre wahre Freude haben.
Der Trek
beginnt auf 1400 bei der Ortschaft Sassi am Indus. In den
Sommermonaten ist es auf dieser Meereshöhe häufig sehr heiß. Man kann
zunächst Kräfte sparen, indem man per Jeep hinauf nach Dache und von
dort noch weiter das Tal hinauf fährt, soweit die Piste nicht durch einen
Hangrutsch unterbrochen ist. Irgendwo dort, wo das Tal nach Osten
einbiegt, wird diese Fahrt aber zu Ende sein. Wer zu Fuß geht - das
Tal verläuft zunächst in nördlicher Richtung - hat bald den Blick zur
Ortschaft Dache und auf die südwestlichen Vorberge des Malubiting.
Diesen Blick zeigt das folgende Foto:
_610.jpg)
(69) Blick aus ca. 1700 m Höhe im Tal des Barche Gah nach
Nordosten zur Ortschaft Dache Nicht immer sieht die
Landschaft dort so ausgetrocknet aus wie auf diesem Bild. Jenseits
der Terrasse, auf der das Dorf liegt, sieht man das nach Osten abbiegende Tal des Barche Gah.
Foto: Adnan Alam Awan (Google Earth)
Wer wirklich alles sehen will, was dieses Tal zu bieten hat, biegt
zunächst nicht in das Tal nach Osten ab, sondern geht weiter nach
Norden in das Tal des Phuparash, denn dort gelangt man in den Kessel
der Südwände der Miar-Peaks und des Jut Sar und der Westwand des
Malubiting:

(70) Blick aus dem Tal des Phuparash Gah zur Westflanke des
Malubiting (7453 m) und - links - zur Südwand des Jut Sar (6800 m)
Welch ein Anblick von dieser Alm in 3000 m Höhe!
Foto: Efrem Ferrari (Google Earth); Beschriftung: Günter
Seyfferth Das Tal ist eine Sackgasse. Um zum
Mani-Gletscher zu gelangen, geht man zurück nach Dache und biegt
jenseits des Orts nach Osten in Richtung Mani-Glestcher ein. So eng
das Tal auch ist: es ist bewohnt und die Bewohner betreiben
Viehwirtschaft bis hinauf zu der Alm in 3300 m Höhe am Kutwal Lake. Es
gibt also gut begehbare Wege.

(71) Blick aus ca. 2000 m Höhe bei der Ortschaft Iskere nach Ost-Nordosten
zu den drei Gipfeln des Laila: Laila II (6765 m), Laila I (6986 m) und
Laila III (6375 m) Der Laila I in der Mitte steht weit
zurück, so dass er niedriger erscheint als seine Nachbarn.
Foto:
Pakistan Highland; Beschriftung: Günter Seyfferth
zur Fortsetzung dieses Abschnitts |

(72) Blick aus ca. 3000 m Höhe im Tal des Barche Gah nach
Norden zum Malubiting (7453 m) An dieser Stelle ist die
Zunge des Mani-Gletschers erreicht, wo sich der Blick sowohl zum
Malubiting als auch zum Haramosh I öffnet. Der Hauptgipfel des
Malubiting ist hier noch ganz knapp verdeckt von den Nebengipfeln im
Südwestgrat. Rechts unten sieht man die Moräne des Mani-Gletschers,
der etwas weiter rechts zur gegenüber liegenden Hochalm gequert
wird. Von dort sind die beiden folgenden Bilder zum Malubiting
aufgenommen, auf denen man auch den Hauptgipfel sieht. Foto:
Pakistan Highland; Beschriftung: Günter Seyfferth

(73) Blick aus ca. 3050 m Höhe im Tal des Barche Gah nach
Norden zum Malubiting (7453 m) Nach der Querung der
Gletscherzunge ist die wunderbare Hochalm nördlich des Gletschers
erreicht, die sich - stets sanft ansteigend - bis jenseits des Kutwal
Lake erstreckt. Von der Alm aus ist auch der Hauptgipfel des
Malubiting zu sehen. Nunmehr ist aber der Baskai (6400 m) verdeckt. Foto:
Pakistan Highland; Beschriftung: Günter Seyfferth

(74) Blick bei Sonnenuntergang von der Hochalm am
Mani-Gletscher in 3050 m Höhe nach Norden zu den Gipfeln
des Malubiting-Massivs. Dieses Profil findet man spiegelbildlich
wieder auf Bild Nr. 44. Foto:
Muhammad Ikram Malkera, flickr.com; Beschriftung: Günter
Seyfferth Die Höhenunterschiede, die man von
der Hochalm aus erlebt, sind nur nach und nach begreifbar. 4400 m sind
es zum Gipfel des Malubiting, 4350 m zum Gipfel des Haramosh.
Fotografien können solche Höhenverhältnisse nur sehr unzureichend zum
Ausdruck bringen, denn man befindet sich wahrhaftig in einer
ungünstigen Froschperspektive, bei der im Blick nach oben die Höhen
nach den Gesetzen der Dreiecksgeometrie verkleinert gesehen werden.
Von Einfluss sind auch unsere Sehgewohnheiten, in der solche
Höhenunterschiede gar nicht vorkommen. Wir schätzen die Entfernungen
viel geringer ein, als sie tatsächlich sind, und damit "schrumpfen"
auch die Höhen. Oder umgekehrt: wir unterschätzen die Höhen und damit
auch die Entfernungen. Das Camp auf der Alm ist
ein Traumerlebnis, wenn die Berge vor wolkenfreiem Himmel stehen. Hat
man sich am Malubiting im Norden satt gesehen, so wendet man sich der
eisgepanzerten Nordflanke des Haramosh I zu oder dem entfernter
stehenden Mani Peak oder den unbenannten Zinnen im Südwesten. Das
Schauspiel der donnernden Lawinen am Haramosh ist dann noch das
Tüpfelchen auf dem "i". |

(75) Blick von der Alm Kutwal am Mani-Gletscher in 3050 m Höhe zur
Gipfelpartie des Haramosh (7406 m)
Die Eisbalkone der Hängegletscher sind eine ständige Bedrohung in der
Nordwand. Deshalb würde der Versuch einer Besteigung des Berges durch diese
Flanke höchst wahrscheinlich eine tödliches Ende nehmen. Für den Beobachter
von der ungefährdeten Alm sind die Lawinen ein spektakuläres Schauspiel.
Foto:
Muhammad Ikram Malkera, flickr.com

(75) Blick von der Alm Kutwal am Mani-Gletscher in 3050 m Höhe zur
Gipfelpartie des Haramosh (7406 m)
Bei Sonnenuntergang wechselt die Farbe von Weiß über Gelb und Orange in Rot
und Violett.
Foto:
Muhammad Ikram Malkera, flickr.com

(76) Blick von der Alm Kutwal am Mani-Gletscher nach Osten zum
Mani Peak (6685 m) Diese Gipfelgruppe ist der Abschluss
des langen Ostgrates des Haramosh I. Auf Bild Nr. 59 ist der
Mani-Peak von Norden zu sehen. Foto:
Muhammad Ikram Malkera, flickr.com

(77) Blick von der Alm Kutwal am Mani-Gletscher nach Südwesten
Diese Berge sind auch auf den Bildern Nr. 43 (vom Spantik)
und Nr. 61 (vom Haramosh La) zu sehen. Dieser Standort befindet
sich in ca. 3250 m Höhe westlich des Kutwal Lake (3310 m).
Foto: Florian Griesbeck; Beschriftung: Günter Seyfferth
zur Fortsetzung des Abschnitts |

(78) Herbstliche Stimmung am Kutwal Lake (3310 m)
Zwischen dem See und dem Fuß des Haramosh liegt der Mani-Gletscher
- ungefähr 50 m tiefer, so dass er durch die Bäume auf der Randmoräne verdeckt ist.
Foto:
Pakistan Source

(79) Blick in die Nordflanke des Haramosh I (7406 m) Foto:
Junadekhan, flickr.com |

(80) Blick aus der Umgebung des Kutwal Lake nach Osten zum Haramosh La
(5310 m) mit Haramosh II (6666 m) und Peak 6340
Bereits in Abschnitt D wurde auf die großen Gefahren in der steilen Westflanke
des Haramosh La hingewiesen. So reizvoll es zunächst erscheinen mag, den
kurzen Weg vom Chogolungma-Gletscher über den Haramosh-Gletscher und den
Haramosh La hierher und weiter zum Indus zu wählen: Diejenigen, die das gemacht haben, würden es
nicht wieder tun. Bei diesem Bild wird nun deutlich, dass bei der
Überquerung des Haramosh La in der entgegengesetzten Richtung, also von
hier hinauf zum Haramosh-Gletscher eine weitere Gefahr hinzukommt: die
Höhenkrankheit. Der Fotograf stand in 3350 m Höhe am Kutwal Lake. Wollte
man hinauf zum Haramosh La, so gäbe es einen letzten gefahrlosen Platz für
ein Nachtlager vor
dem Steilaufstieg am Fuß des grünen Hügels links der Bildmitte in ca. 3600 m
Höhe. Von dort sind es dann rund 1500 (!) Höhenmeter hinauf zum Pass, und
erst dort oben könnte das nächste Nachtlager aufgeschlagen werden. Wer die
Ursachen für die Höhenkrankheit, die tödlich enden kann, kennt, muss zur
Erkenntnis kommen, dass das Risiko des Aufstiegs ohne vorherige
Höhen-Akklimatisation nicht vertretbar ist. Hier umso mehr,da man im
Zustand größter Erschöpfung oben ankommen wird, was das Risiko der Erkrankung
weiter erhöht. Wer im Internet sucht, wird aber feststellen, dass
pakistanische Trekking-Agenturen genau das anbieten und praktizieren! Über die Folgen
wird nicht berichtet.
Foto: Florian Griesbeck; Beschriftung: Günter Seyfferth
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2006. Aktualisierter Stand vom 25.01.2019. Alle Rechte vorbehalten.
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